„Sinnespfad“ am Schüßler hoch über Treisbach

Wanderfreunde und der Kindergarten Engelbach haben ihn angelegt

eingestellt am 28.06.2015

Text und Fotos von Richard Kempe

Beim herrlich gelegenen Aussichtspunkt im Verlauf des „Gisonenpfades“ am „Schüßler“ hoch über Treisbach gibt es neuerdings einen Sinnespfad. Nach Vorarbeiten durch die Wanderfreunde Treisbach (WFT) haben die dreizehn Mädchen und Jungen des Kindergartens Engelbach letzte Hand angelegt und die sechs vorbereiteten Felder des Pfades befüllt: mit Sand, Kies, Tannenzapfen, Rindenmulch, frischem Eichengrün und duftendem Heu.

Bei der Verwirklichung des Projekts kamen zwei Bestrebungen zusammen: die der Wanderfreunde Treisbach, den Gisonenpfad Zug um Zug weiter zu verbessern und das des Kindergartens, den Kleinen das Phänomen Natur näher zu bringen. Mit Hilfe einiger Eltern waren die Kleinen unter Regie von Leiterin Judith Wickenhöfer und Erzieher Mark Krön auf einem Teil des Gisonenpfades zum Schüßler gefahren und teils gelaufen, nachdem sie zuvor schon im Rahmen eines Waldtages ihr Wissen angereichert hatten. Fleißig gingen die Kinder an die Arbeit und in kurzer Zeit war das Werk vollendet. Grund genug, um gleich mal einen Probelauf zu absolvieren. Zur Belohnung kredenzten Gerhard und Anna Weigand vom WFT zum Schluss leckere Würstchen vom Grill, die auch hungrige Abnehmer fanden.

Sinnespfade, auch Barfußpfade genannt, sind geeignet, um unter anderem die Motorik und Wahrnehmung von Kindern zu schulen sowie das Gleichgewicht und die Koordination zu trainieren. Doch auch für Erwachsene ist ein Sinnespfad ein wirkungsvolles Erlebnis. An den Stationen können die Besucher die unterschiedliche Bodenbeläge mit den nackten Füßen erfühlen und ertasten. Wie fühlt sich Rindenmulch an, wie Fichtennadeln oder wie frisches Heu, Sand oder Kies. Beim Begehen des Gisonenpfades bietet sich den Gästen ab sofort diese Gelegenheit.

Kontinuierlich haben die rührigen Mitglieder des WFT seit seiner Zertifizierung im April des vergangenen Jahres den knapp vierzehn Kilometer langen Pfad immer wieder verbessert, der als drittbeste der zwölf Extratouren der Region Burgwald gilt. So wurden unter anderem vor kurzem am Schüßler Panoramabilder aufgestellt und die durch eine dichte Hecke bislang verborgene Aussicht freigelegt.

Der attraktive Wanderweg erfreut sich zunehmender Beliebtheit, was sich nicht zuletzt in den bereits jetzt vorliegenden Planungen heimischer Wandervereine wie dem SV Schwalbe Lixfeld, der SGV Feudingen, dem Deutschen Wanderinstitut und der Tour GmbH Marburg für die kommenden Wochen und Monate niederschlägt. Um für die Frequentierung genaue Zahlen zu erlangen, hat die Region Burgwald / Ederbergland eine Zähleinrichtung am Gisonenpfads installiert, die später ausgewertet werden soll.

Erst kürzlich frei geschnitten: der herrliche Blick vom Schüßler ins Tal Richtung Treisbach

Fleißig gingen die dreizehn Mädchen und Buben ans Werk, um die Felder des Sinnespfades zu füllen

Nach getaner Arbeit: die Kinder mit Eltern und Betreuern vor ihrem Werk